Seit Jahrhunderten prägt es die Stadt und die Region, ist
im In- und Ausland geradezu ein Synonym für Ulm: das Münster.
Diese Prominenz verdankt es vor allem seinem Turm, mit 161,53
Metern der höchste Kirchturm der Welt.
Wer die 768 Stufen bis auf 141 Metern zur obersten Aussichtsplattform
hinaufklettert, hat einen prächtigen Rundblick auf das baden-württembergische
Ulm und das bayerische Neu-Ulm, genießt bei klarem Wetter
eine Fernsicht auf die Alpenkette von Säntis bis Zugspitze.
Grundsteinlegung war am 30. Juni 1377. Doch was veranlasste
die
Ulmer damals zu diesem sakralen Großprojekt, dass nach Fertigstellung
immerhin 20.000 Menschen Platz bieten sollte? In erster
Linie reine Sicherheitsaspekte, denn die frühere Pfarrkirche
lag außerhalb der Stadtmauern und ein Besuch bedeutete während
der damals häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen ein
hohes Risiko.
Berühmte Baumeister der damaligen Zeit waren mit dem Bau
der Kirche betraut: die Familien Parler und von Ensingen,
Matthäus Böblinger und Burkhard Engelberg zogen sämtliche
Register und schufen ein imposanten Gesamtkunstwerk.
Doch auch im Inneren offenbaren sich wahre Kunstschätze:
das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert aus der Werkstatt
Jörg Syrlins d.Ä., die Kanzel, der Choraltar und die Chorfenster
von Jörg Syrlin d.J. sowie der 'Schmerzensmann' von Hans
Multscher am Hauptportal.
1543 wurde der Bau aus Geldmangel eingestellt. Hierzu muss
man wissen, dass das Münster nicht von kirchlichen oder
weltlichen Herrschern, sondern ausschließlich von den Bürgern
der Stadt finanziert worden ist. Und denkt man an den Baubeginn,
so kann man es sich heute kaum noch vorstellen, dass die
Ulmer des ausgehenden 14. Jahrhunderts ein Bauprojekt angefangen
haben, von dem sie wussten, dass sie seine Fertigstellung
nicht erleben würden.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bau fortgesetzt.
Zunächst wurde das Kirchenschiff stabilisiert und dann die
beiden Chortürme fertiggestellt.
Schließlich wurden 1890 dann auch die Arbeiten am Hauptturm
beendet. 613 Jahre nach Beginn der Bauarbeiten war das Ulmer
Münster fertiggestellt!
Bis heute ist das Münster eine lebendige Kirche. Mehr als
1.000 Gottesdienste und Veranstaltungen zählt der Kalender
jedes Jahr.
Ulmer Münster
Münsterplatz
89073 Ulm
Öffnungszeiten
09:00 - 17:45 Uhr* (März, Oktober)
09:00 - 18:45 Uhr* (April - Juni)
09:00 - 19:45 Uhr* (Juli - August)
09:00 - 18:45 Uhr* (September)
09:00 - 16:45 Uhr* (November - Februar)
* Der Einlass zur Turmbesteigung endet 1 Std. früher
Eintritt Turmbesteigung
EUR 4,00 (Erwachsene)
EUR 2,50 (Schüler)
EUR 10,00 (Familienkarte)
EUR 3,50 p.P. (Gruppe ab 10 Pers.)
EUR 2,00 p.P. (Schülergruppe)
> TIPP: Mit der UlmCard Ermäßigung bei der Turmbesteigung!
Eintritt zur Orgelmusik am Mittag
04. Mai - 02. Oktober (Dienstag - Sonntag)
EUR 2,50 p. Person
Führungen
Buchbar über die Tourist-Information Ulm/Neu-Ulm
(T: 0731.161-2830).
Keine Führungen während Gottesdiensten und den täglichen
Orgelspielen (12:00 - 12:30 Uhr; So 11:30 - 12:30 Uhr).
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